Zertifizierung
für Hausbetreuer
Der Tätigkeitsbereich eines Hausbetreuers ist vielfältig. Der Bogen spannt sich von der Reinigung und Betreuung von Wohnhäusern über komplette Wohnhausanlagen bis hin zu den dazugehörigen Außenflächen. Hausbetreuer reinigen im Auftrag der Hauseigentümer allen Hausbewohner*innen zugängliche Räume, Anlagen und Gebäudeteile. Darunter fallen Stiegenhäuser und Eingangsräume, Waschküchen, Keller und Garagen. Die Mitarbeiter*innen führen auch kleine Reparaturen und Wartungen durch, pflegen Grünflächen und Gartenanlagen und kümmern sich im Winter um die Schneeräumung.
Qualität sichtbar machen
Um seriöse Hausbetreuungen hervorzuheben und die Qualität der Betriebe generell zu steigern, reifte in der Landesinnung für Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger der Wirtschaftskammer Salzburg die Idee, ein Gütesiegel für die Aufwertung der Branche zu schaffen. 2019 wurde dies mit der ÖQA „Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität“ als Spezialisten für die Schaffung von Güterichtlinien umgesetzt und das „Austria Gütezeichen Hausbetreuer“ entwickelt. Gemeinsam mit Vertretern der Branche sowie Interessenspartnern wurden die Kriterien dieses Gütesiegels in Form einer Güterichtlinie festgelegt. Für den Zertifizierungsprozess zuständig ist die akkreditierte ÖQA Zertifizierungs-GmbH.
Das Austria Gütezeichen macht den Unterschied
Das Austria Gütezeichen gibt es seit über 75 Jahren und ist damit Österreichs ältestes Gütesiegel. Ursprünglich nur zur Kennzeichnung von heimischen Produkten mit überdurchschnittlicher Qualität gedacht, werden damit seit 30 Jahren auch „Österreichische Musterbetriebe“ und seit knapp 20 Jahren branchenspezifische Gütezeichen für Dienstleistungen verliehen.
Ein wichtiges Unterscheidungskriterium ist die unabhängige Prüfung durch eine staatlich autorisierte Prüfstelle, denn manche Gütesiegel werden „nur“ verliehen. Beim Austria Gütezeichen jedoch beurteilen und dokumentieren unabhängige Fachexpert*innen die Dienstleistung entsprechend der hohen Kriterien der akkreditierten Güterichtlinie für Hausbetreuer, welche Prüfungsgrundlage ist.
Das Austria Gütezeichen Hausbetreuer steht für:
- heimische Produkte oder Dienstleistungen mit überdurchschnittlicher Qualität
- Qualität, die über den gesetzlichen Anforderungen liegt
- laufende Überprüfung durch unabhängige, akkreditierte Prüfstellen
- Ehrlichkeit, Transparenz und Sicherheit – erkennbar auf einen Blick
- Förderung der österreichischen Wirtschaft
Welche Kriterien werden geprüft?
Im Gegensatz zu einer ISO 9001-Zertifizierung mit seinem prozessorientierten Ansatz, prüft man anhand der Güterichtlinie die Dienstleistung. Kriterien wie die Erfüllung bestimmter Formalerfordernisse, Dokumentation der Leistungen, ob das Personal geschult ist oder ob die Anforderungen an Sub-Unternehmer eingehalten werden, werden in regelmäßigen Begutachtungen kontrolliert. Natürlich ist die Umsetzung als auch die Aufrechterhaltung der Kriterien mit einem gewissen Aufwand verbunden. Doch sollte man in zeitliche und finanzielle Ressourcen investieren! Diese Firmen gehen bewusst den Weg von sorgsamen Unternehmen, die in allen Handlungsfeldern Top-Qualität erbringen. Die Auseinandersetzung mit den Anforderungen schafft Bewusstsein im Unternehmen und bei Auftraggebern. Fachexpert*innen zeigen auf, wo sich der Betrieb verbessern kann. Und genau diese Optimierungen führen zu weniger Beanstandungen und klareren internen Abläufen.
Für diesen Einsatz erhält der Betrieb ein staatlich anerkanntes Zertifikat und zur Vermarktung das Austria Gütezeichen Hausbetreuer als Qualitätsnachweis.
Was bedeutet dies für Kunden und Auftraggeber?
Für z. B. Hausverwaltungen bedeutet dies, dass sie geprüfte Qualität einkaufen und dass das Hausbetreuungs-Unternehmen seinen gewerbe- und abgabenrechtlichen Anforderungen einwandfrei nachkommt. Nachvollziehbarkeit und Transparenz der erbrachten Leistungen werden deutlich erhöht und es gibt weniger Probleme bei der Auftragsabwicklung. Ein geringeres Ausfallrisiko spielt eine zentrale Rolle.
Voraussetzungen für eine Zertifizierung
Mit dem „Austria Gütezeichen für Hausbetreuer“ richtet sich die ÖQA an Hausbetreuungs-Organisationen, die für einen Zeitraum von mind. vier vollen Jahren die Gewerbeausübung eines Hausbetreuers (Gewerbeberechtigung für Hausbetreuung oder Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung) nachweisen können. Zur Aufrechterhaltung des Zertifikats und des Rechts zur Führung des Austria Gütezeichens müssen alle Kriterien der Güterichtlinie jederzeit erfüllt sein.
Details finden Sie hier oder in der Güterichtlinie GRL 11 Hausbetreuer. Gerne können Sie sich bei Fragen oder für die Zusendung von Unterlagen unter oeqa@qualityaustria.com an uns wenden.
Die Wirtschaftskammer Salzburg fördert ihre Mitgliedsbetriebe, welche die Zertifizierung anstreben. Wir fragten bei Andreas Lackner, stellvertretendem Innungsmeister und Berufsgruppensprecher der Hausbetreuer, genauer nach.
ÖQA: Für wen ist das Austria Gütezeichen Hausbetreuer gedacht?
Andreas Lackner: Dieses Gütezeichen ist für sämtliche Hausbetreuungsbetriebe in Österreich gedacht. Egal ob Ein-Mann-Betrieb oder ob mehrere Hundert Mitarbeiter*innen beschäftigt sind. Österreichweit sind es 12.000, in Salzburg ca. 900. Einzig, es müssen die Betriebe mindestens vier Jahre das Gewerbe ausführen. Und natürlich wollen wir nur die besten und professionellsten auszeichnen und damit die Branche qualitativ aufwerten. Die WK Salzburg fördert die ersten zehn erfolgreich zertifizierten Hausbetreuer.
ÖQA: Sie wurden als erster Hausbetreuer Österreichs mit Ihrer Firma Compact4 selbst mit dem Austria Gütezeichen zertifiziert. Was war Ihr Anreiz?
Andreas Lackner: Wir sind als Betrieb stets bemüht, ausgezeichnete Qualität zu einem fairen Preis zu liefern. Eines unserer Ziele ist es, bei Innovationen immer vorne dabei zu sein. Als das Gütezeichen für Hausbetreuer auf den Markt kam, war es für uns sofort ein Anreiz als erster Betrieb in Österreich zertifiziert zu werden. Erstens um unsere Qualität nach außen noch besser sichtbar zu machen, und zweitens, um der sehr mühevollen und tollen Leitung unserer Mitarbeiter*innen einen Stempel aufzudrücken.
Foto: Andreas Lackner
ÖQA: Wo liegt der Nutzen der Zertifizierung für das Hausbetreuungs-Unternehmen als auch für den Auftraggeber?
Andreas Lackner: Das Gütezeichen bietet viele Vorteile für die zertifizierten Unternehmen. Zum Beispiel wird der Betrieb im Zuge der Vorbereitungen kritisch beleuchtet. Dabei hat man die Möglichkeit, Prozesse zu überdenken und gegebenenfalls zu verbessern. Auch das Bewusstsein der Mitarbeiter*innen für den eigenen Betrieb wird deutlich gestärkt. Und natürlich hat man die Möglichkeit das Gütezeichen auch werbetechnisch gut einzusetzen.
Für Auftraggeber liegt der größte Nutzen in der Sicherheit. Der Sicherheit, dass man seriöse Betriebe beauftragt. Der Sicherheit, dass das beauftragte Unternehmen Konstanz und Ausfallsicherheit zu bieten hat. Also für beide Parteien sind große Vorteile mit dem Gütezeichen verbunden.
