Ist der Brandschutz ein Stiefkind?

21. Feb 2024

Ist der Brandschutz ein Stiefkind?

War die Jahrhundertkatastrophe von Kaprun am 11. November 2000 mit 155 Toten ein Ausreißer? Dieses mächtige Bauwerk wurde von Beginn an ohne Beachtung des Brandschutzes errichtet und nach dem Konzept der Fremdrettung erstellt worden. Planungsfehler und Fahrlässigkeit führten schließlich zur verheerenden Katastrophe.
Erst nach großen Brandkatastrophen, sei es der Brand in einem Hotel oder Wohnhaus, einer Seilbahn oder eines ganzen Betriebsgeländes, erkennt man die Notwendigkeit eines innerbetrieblichen Brandschutzes. Experte
Dr. Otto Widetschek nimmt die Grundsätze eines modernen Brandschutzes etwas genauer unter die Lupe.

Der studierte Physiker Univ.-Lektor OSenR Dr. Otto Widetschek ist ein Experte für österreichischen Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz. Der ehemalige Feuerwehroffizier und Branddirektor der Stadt Graz, Gründer des Brandschutzforums Austria, Lehrbeauftragter an der Karl-Franzens-Universität Graz und Fachexperte im Gütezeichenfachausschuss für Brandschutzmanagement in der ÖQA hat 2023 die Wiener Hofburg erfolgreich zur Zertifizierung mit dem „Austria Gütezeichen Brandschutz“ geführt. In einem Fachartikel erklärt er uns diesmal die Herausforderungen im Brandschutz in Bezug auf neue Bauwerke und Technologien.

Wie kann der Brandschutz in unseren modernen Bauwerken realisiert werden?

Durch ein gezieltes Kontrollmanagement kann ein Großteil potenzieller Brände einfach verhindert werden. Denn der „beste“ Brand ist jener, der nicht stattgefunden hat. Es müssen also Missstände im Betrieb durch Eigenkontrolle rechtzeitig erkannt werden. Dies kann durch bauliche und technische Maßnahmen erfolgen. Zusätzlich ist aber ein straffes betriebliches Brandschutzmanagement unumgänglich. In besonders brandgefährdeten und größeren Betriebsanlagen müssen also organisatorische Brandschutzmaßnahmen im Rahmen eines umfassenden Brandschutzmanagementsystems implementiert werden. Nicht nur Brandschutzbeauftragte spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn es gilt der Grundsatz „Brandschutz ist Chefsache.“

In diesem Zusammenhang kann durch den Erwerb des Brandschutzgütezeichens eine wertvolle Qualitätssicherung auf dem Brandschutzsektor erreicht werden. Mängel, die eine Brandgefahr hervorrufen können, lassen sich leichter erkennen, Entstehungsbrände auf ein Minimum zu reduzieren, die Brandausbreitung eingrenzen und vorhandene Brandschutzvorkehrungen besser überwachen.

Den ausführlichen Fachbeitrag zu diesem Thema von Dr. Widetschek lesen Sie hier.

Quelle: Fachartikel „Ist der Brandschutz ein Stiefkind?“, Autor: Dr. Otto Widetschek

www.austriaguetezeichen.at/guetezeichen/brandschutz/

www.austriaguetezeichen.at/news/wiener-hofburg-als-vorbildfuer-kulturbauten/

 

 

 

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