Hinter den Kulissen:
ADA gibt Einblicke

06. Mrz 2023

Gerade in den letzten Jahren hat sich unsere Gesellschaft gewandelt. Unsere vier Wände sind immer mehr zu einem Ort der Geborgenheit geworden. Aber auch Individualität, Multifunktionalität und Nachhaltigkeit haben an Bedeutung gewonnen. Wo kommen unsere Möbel her? Wie werden sie gefertigt? Die Einrichtung spiegelt uns selbst wider. Deshalb sollten Möbel heutzutage so individuell wie möglich planbar sein. Smarte Möbel richten sich nach Bedürfnissen des Einzelnen: Von der Relaxfunktion über die Sitztiefenverstellung bis zu Schlafmöglichkeiten und Ladestationen für das Home-Office. Traditionelles Handwerk ist und bleibt dabei Grundbaustein für langlebiges Design.  

Dies beweist uns unter anderem die oststeirische Firma ADA, einer von Europas führenden Herstellern von Polstermöbeln, Betten, Matratzen und Lattenrosten. ADA ist für seine in Österreich produzierte ADA Premium-Linie mit dem „Austria Gütezeichen Möbel“ zertifiziert.

Produktentwicklung bei ADA: Von der Skizze zur Serienproduktion

Haben Sie sich schon einmal gefragt wie Produkte und neue Trends entstehen? Woher die Möbelhersteller wissen, was in dieser Saison modern sein wird und welche Designs am Puls der Zeit liegen? Da sich Geschmäcker mit der Zeit ändern, ändern sich auch die Möbeltrends. Auf eines kann man sich in dieser Branche verlassen, und zwar dank ihrem Auge für Ästhetik, Farben und Funktionen, auf innovative Ideen und Designs der führenden Möbelproduzenten.

Doch was ist das Geheimrezept für den langjährigen Erfolg in der Möbelbranche? Worauf wird bei der Produktentwicklung geachtet? Und was ist essentiell für die Ideenfindung? All das erläutert uns  der größte Möbelhersteller Österreichs. Die ADA Möbelwerke aus der Oststeiermark nehmen uns mit – von der ersten Idee bis hin zur Produktentwicklung und zum ersten Prototyp – und beantworten für uns auch Fragen zu den Themen Trends und Nachhaltigkeit.

ÖQA: Wonach richten Sie sich bei der Produktentwicklung, um am Puls der Zeit zu sein und zu bleiben?  

ADA: Bei der Entwicklung neuer Möbel verfolgen wir bei ADA zwei verschiedene Ansätze. Ein Teil der Ideen und Vorgaben kommt aktuell von den Möbelhändlern oder vom Vertrieb. Denn beide Bereiche kennen den Markt und die Wünsche der Kunden genau. Neue Produktideen entstehen aber auch intern im Unternehmen. Das ADA Design-Team analysiert aktuelle Trends, entwickelt sie weiter und gestaltet Möbel-Innovationen.

ÖQA: Wie entstehen bei Ihnen neue Produkte, wo liegt die Herausforderung und wie entsteht ein Prototyp?

ADA: Neue Produkte entstehen zumeist mit ersten Entwürfen am digitalen Zeichenbrett. Es sind zunächst emotionale Skizzen, die eine Richtung andeuten oder vorgeben. Anschließend bauen die Fachkräfte der Designabteilung die Details in 3D auf. Bereits während des Produktentwicklungsprozesses wird mit nahezu allen Bereichen des Unternehmens zusammengearbeitet, um die Anforderungen aller internen und externen Partner im Produkt zu verpacken. Nach Freigabe des 3D-Entwurfs erfolgt die Weiterentwicklung bzw. der Prototypenbau. Beim Prototypenbau wird entweder das Produkt vorab digital konstruiert und anschließend vom Prototypenbau auf Basis dieser Konstruktionspläne gebaut oder es erfolgt ein maßstabsgetreuer Ausdruck des Designs, anhand dessen das Modell gebaut wird.

Im Designprozess arbeiten wir auch zunehmend mit neuen Technologien wie AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality). Dadurch ist die Gestaltung detailliert darstellbar, leichter nachzuempfinden und besser diskutierbar – und das ohne große Kosten.

Eine große Herausforderung im Produktentwicklungsprozess liegt darin, rationellen Komponenten wie Funktion, Ergonomie, Benutzerfreundlichkeit und Kosten mit Nachhaltigkeit, Komfort und Design bestmöglich zu kombinieren. Und natürlich sicherzustellen, dass dieses Gesamtpaket auch umsetzbar ist. Denn Ziel ist es schließlich, Möbel zu gestalten, die vervielfältigbar sind.

ÖQA: Können Sie uns sagen in welche Richtung sich die derzeitigen Trends in Ihrer Branche entwickeln?

ADA: Das Wohnen verändert sich – zum einen durch neue gesellschaftliche Herausforderungen, beispielweise nehmen Single-Haushalte immer mehr zu, zum anderen aber auch durch ein neues Wertebewusstsein. Unterschiedliche Möbeltrends lassen sich hier erkennen:

  • Flexible Möbel: Das Zuhause ist unser Lebensmittelpunkt und wird unterschiedlich genutzt. Entsprechend vielseitig soll die Einrichtung sein und sich dem Lifestyle der Bewohner anpassen. Gerade durch den aktuellen Trend zu Ein-Mann-(Frau)-Haushalten sind unter anderem modulare Sofas, die sich variabel anordnen, kombinieren und ergänzen lassen, gefragt. Auch Sofas, die sich durch integrierte Tische mit Powerstation zum Arbeitsplatz verwandeln oder über Stauraum und Bettfunktionen verfügen, gewinnen zunehmend an Bedeutung.
  •  Individuelle Möbel: Angefangen beim Design über Funktionen und Maße bis zu Bezugs-Materialien, Sitzkomfort, Farben und Füßen – Möbel, die perfekt zu einem selbst passen, liegen absolut im Trend.
  • „FurNEARture“: So heißt der Trend, der in Zeiten des Klimawandels auf kurze Transportwege, einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck und somit auf Regionalität setzt. Denn wo, wie und woraus produziert wird, wird bei der Möbelwahl immer entscheidender. Gefragt sind Recyclingmaterialien, Holz aus regionaler Forstwirtschaft sowie schonende Öle, die nicht nur der Umwelt guttun, sondern auch für uns daheim ein gesundes Wohnumfeld schaffen. Das heißt, natürliche Möbel, die uns lange Zeit begleiten, liegen absolut im Trend.

ÖQA: Das Austria Gütezeichen Möbel steht für Regionalität, Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung. Wie werden diese Themen bei Ihnen im Unternehmen gelebt und was machen nachhaltige Möbel aus?

ADA: Nachhaltiges Handeln, eine klimagerechte Fertigung und ein ressourcenschonender Material- und Energieeinsatz gehören mit ADA untrennbar zusammen. Das Headquarter in Anger beispielsweise heizen wir mit Holz und setzen somit auf erneuerbare Energien. Auch die hochwertige Qualität spricht für unsere ökologische Verantwortung. Denn langlebige Möbel reduzieren den Verbrauch von wertvollen Ressourcen.
Bei den Bezugsstoffen legen wir besonderen Wert auf die Strapazierfähigkeit, daher verwenden wir für unsere Möbel ausschließlich Stoffe, die im Scheuertourentest über der Norm liegen und für Langlebigkeit stehen. Wir haben auch nachhaltige Stoffe im Sortiment. So werden beispielsweise PET-Flaschen recycelt oder aus Altkleidern neues Garn für Bezugsstoffe gewonnen.
Beim Holz stammen die Öle zur Oberflächenbehandlung von klimaneutralen Lieferanten aus Österreich. Wasserbasierte Kleber schonen dabei die Umwelt. Parallel kaufen wir Massivholz wie Eiche und Zirbe regional ein.

ÖQA: Zum Thema Nachhaltigkeit machen Sie aber noch mehr ...

ADA: Außerdem betreiben wir ein professionelles CO2-Management und haben einen Nachhaltigkeitsfahrplan entwickelt, der auf die Aspekte „Reduce, Replace und Recycle“ setzt. So werden inzwischen 61% der Abfälle im Headquarter in Anger recycelt und 33% zur Energiegewinnung genutzt: Insgesamt also 94% nachhaltige Verwertung! Ein weiterer, wichtiger Baustein im ADA-Umweltmanagement ist das Recycling des Verpackungsmülls. Bereits im Jahr 2020 konnten rechnerisch 197 Tonnen Ressourcen und 30.373 kg Treibhausgase eingespart werden.
Verantwortung hört für uns aber nicht bei der Produktion auf. Im Gegenteil. Als Familienunternehmen und einer der größten Arbeitgeber der Region sind wir seit 65 Jahren fest im oststeirischen Anger verwurzelt. Die Standort- und Lebensraumerhaltung in der grünen Steiermark ist uns ein wichtiges Anliegen. Dazu gehören der Artenschutz mit einem Biotop für eine Biberfamilie innerhalb des Werksgeländes ebenso wie das Sponsoring der Bereiche Sport, Kultur und Soziales.

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